Was gehört in die Reiseapotheke

Jeder hat die Situation wahrscheinlich schon einmal erlebt. Endlich Urlaub, man freut sich darauf zu chillen oder auf Party, Sport, Tauchen uw.. Und dann das! Krank im Urlaub. Halsweh, Kopfschmerzen und dazu ein Schnupfen. Das „Krank statt Urlaub“- Phänomen, mit Fachbegriff Leisure Sickness hat zugeschlagen. Wie kann man sich wenigstens darauf vorbereiten, und noch besser: […]

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Jeder hat die Situation wahrscheinlich schon einmal erlebt. Endlich Urlaub, man freut sich darauf zu chillen oder auf Party, Sport, Tauchen uw.. Und dann das! Krank im Urlaub. Halsweh, Kopfschmerzen und dazu ein Schnupfen. Das „Krank statt Urlaub“- Phänomen, mit Fachbegriff Leisure Sickness hat zugeschlagen. Wie kann man sich wenigstens darauf vorbereiten, und noch besser: wie vorbeugen?

  • Urlaubskrankheit ist keine Seltenheit. Jeder fünfte ist betroffen.
    https://www.iubh-university.de/wp-content/uploads/Themenmappe-IUBH_Leisure-Sickness.pdf 
  • Schuld daran ist oftmals Stress. Er wirkt sich auf das Immunsystem aus. Der Grund: Durch chronischen Stress bleibt das Stresshormon Kortisol dauerhaft erhöht und schwächt so die Immunabwehr. Zwar reagiert unser Abwehrsystem auch bei Stress auf eine Infektion, oftmals bleiben die Symptome wie Schnupfen, Kopf- oder Halsschmerzen aber zunächst aus. Die Immunreaktion ist verzögert. 
  • Krankheitsanzeichen treten erst dann auf, wenn der Kortisolspiegel sinkt, der Stress also abnimmt. Das ist leider oftmals genau im Urlaub der Fall.

Vorbeugen

1. Nicht vor dem Urlaub auspowern!

Berufstätige neigen dazu, vor dem Urlaubsbeginn so viele Aufträge und Arbeiten wie möglich zu erledigen – und verausgaben sich zum Teil völlig. Überstunden. Keine Angst vor dem Unerledigten! Nur das wichtige und früh drauf hinweisen. Zufrieden in den Urlaub starten.

2. Auch im Urlaub eine Pause machen! 

Besonders am Anreisetag neigt man dazu, müde und erschöpft zu sein, sei es durch einen langen Flug oder eine Zugreise. Nehmen Sie sich an diesem Tag die Zeit, am Urlaubsort anzukommen und erlauben Sie sich, früh schlafen zu gehen.

3. Machen Sie sich bewusst, was Sie geleistet haben

und dass jeder einmal eine Pause verdient hat. Denn trotz des täglichen Verantwortungs- bewusstseins und der privaten wie beruflichen Pflichten, sollten Sie lernen, sich Zeit für sich zu nehmen und einfach mal zur Ruhe zu kommen.

4. Schalten Sie das Smartphone aus!

Auch wenn es einem oft nicht bewusst ist, kann die ständige Erreichbarkeit belastend sein, darunter auch das Checken von Arbeits-Emails. Smartphone, Laptop und andere Medien aus- schalten und sich bewusst machen, dass man nicht immer erreichbar sein muss. Vielleicht vormittags 11 und nachmittags 15; das aber das maximum.

5. Erwarten Sie nicht zu viel vom Urlaub! 

Wer zu hohe Ansprüche an den eigenen Urlaub hat, neigt dazu, sich zu stressen und kann nur schwer entspannen. Buchen Sie lieber weniger Aktivitäten und entscheiden Sie sich spontan von Tag zu Tag.

6. Urlaub auf Balkonien genießen!

Auch ein Urlaub zuhause kann Spannung und Entspannung bieten. Egal ob Meer oder Freibad. Wandern zur Zeit.

In jedes Reisegepäck gehört eine Reiseapotheke. 

Natürlich bestimmen Reiseziel und Reisedauer den Inhalt der Reiseapotheke. 

Familien mit Kindern benötigen andere Medikamente als Senioren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. 

Doch was gehört immer in eine Reiseapotheke?

Der Standard einer Reiseapotheke ist klar: 

  • Schmerzmittel/Fieber 
  • Mittel gegen Erkältung → Evidenzbasiert 
  • Sonnenschutz/allergie
  • Desinfektionsmittel → geht auch ohne Schmerzen
  • Pflaster → Innovation
  • Durchfall → Innovation
  • Die Pille und Dauermnedikation insb. Betäubungsmittel
  • Sonstiges

Reisedurchfall

Die häufigste Beschwerde in den Ferien ist der Reisedurchfall. 

Exotische Speisen, heißes Klima und niedrige Hygienestandards typische Auslöser. 

Wichtig ist die rechtzeitige Behandlung, denn unbehandelt verliert der Körper große Mengen an Wasser und wertvollen Mineralstoffen. Dies kann zur Schwächung des Körpers bis zur Dehydrierung führen, was gerade bei Kindern und älteren Personen besonders gefährlich ist. 

Rechtzeitig eingenommen kann Loperamid helfen, besser Vaprino® hemmt den Darm nicht, sondern normalisiert den übermäßigen Wasser- und Elektrolyteinstrom in den Darm. Für Kinder verschreibungspflichtig. 

Aber Vorsicht: Sollte der Durchfall mit hohem Fieber einhergehen oder ist Blut und/oder Schleim im Stuhl, sollte auf ein nicht Loperamid­-haltiges Mittel ausgewichen werden. Hier ist es wahrscheinlich, dass eine Virusinfektion vorliegt und dann sollte „alles raus“. 

Hier muss auf ein anderes Mittel, z. B. auf die Arzneihefe Saccha­romyces boulardii zurückgegriffen werden. Perenterol®. Das ist auch das Mittel der Wahl zur Vorbeugung bei Reisedurchfall. Oder Probiotika von Omnibiotic® Reise

Zusätzlich wichtig ist es, die verloren gegangene Flüssigkeit und Elektrolyte schnell wieder zu ersetzen, damit der Kreislauf nicht beeinträchtigt wird. Drei bis vier Liter Wasser müssen zwingend über den Tag verteilt getrunken werden, in das am besten eine fertige Elektrolytlösung aufgelöst wird. OralPädon auch Erwachsene; Elotrans® genau in 200 ml.

Reiseübelkeit

Die Reisekrankheit ist eine unangenehme „Erkrankung“, die auch die schönste Schifffahrt zum Albtraum werden lässt. Die ersten Symptome beginnen mit Gäh­nen, Müdigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. Leider typisch für die Reisekrankheit: Die Übelkeit hält auch nach einem eventuellen Erbrechen an.

In das Reisegepäck gehören Tabletten oder Kaugummis Superpep® und für Kinder Saft und/oder Suppositorien Vomex®. Die meisten Mittel enthalten die che­mischen Wirkstoffe Dimenhydrinat oder Diphenhydramin. 

Weiterhin gibt es als pflanzliche Alternative Ingwer­wurzelstock für Erwachsene Zintona®.

Sollte eine Reisekrankheit bekannt sein, ist ein geeignetes Mittel 30 Minuten vor Reiseantritt einzunehmen. Bei Verwendung eines Kaugummis kann das Kaugummi einfach aus dem Mund genommen werden, wenn die Symptome verschwunden sind – maximal aber nach 30 Minuten kauen.

Ohrentzündungen durch Wassersport

In den letzten Jahren haben viele Urlauber den Wassersport für sich entdeckt, sei es Tauchen, Surfen, Wasserski, Schwim­men oder Kitesurfen. Besonders Taucher klagen während ihres Tauchurlaubes über Schmerzen in den Gehörgängen. 

Hilfreich sind hier Ohrentropfen z. B. mit Isopropylalkohol und Essigsäure, die aber zusätzlich Glycerol (abschwelllend) enthalten soll­ten, damit das Ohr nicht noch mehr austrocknet. Gelobacin®

Die Ohrentropfen sowohl prophylaktisch verabreicht werden sowie zur Begleitthera­pie einer medikamentösen Behandlung bei Entzündungen des äußeren Gehörgangs. 

Wenn die Ohrenschmerzen sehr stark sind, sollte unbedingt ein Arztbesuch angeraten werden, um eine Mittelohrent­zündung (Otitis media) auszuschließen. 

Der beste Insektenschutz 

Auf Reisen spielt das Thema Insektenschutz eine wichtige Rolle. 

Ein zuverlässiges Repellent kann in bestimmten Regio­nen vor der Übertragung von Krankheiten wie Malaria oder Dengue­ Fieber durch Mückenstiche schützen.

Die Schutzdauer eines Insektensprays kann individuell variieren und hängt von Faktoren ab, wie Temperatur, Luftfeuchte, Wind, Schweiß oder Kontakt mit Wasser. 

Bei gleichzeitiger Verwendung von Sonnencreme sollte das Repellent erst circa 20 Minuten später aufgetragen werden. 

Als „Goldstandard“ wird in den meisten Repellenzien das von der US­ Armee 1946 patentierte N,N.-­Diethyl­m­toluamid (DEET) eingesetzt, welches als das wirksamste Mittel gegen Mücken, Bremsen, Kriebelmücken, Fliegen und auch Zecken gilt. Anti-Brumm®, NoBite®

Als Mittel der zweiten Wahl zählt Icaridin ebenso wie DEET zu den tropentauglichen Wirkstoffen, es gilt als hautverträglicher, sollte aber trotzdem nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden. 

Die Konzentrationen der Wirkstoffe sind in den einzelnen Produkten unterschiedlich. Aus diesem Grund sind die Produkte nicht immer für Kinder geeignet bzw. unterscheiden sich, ab welchem Alter sie bei Kindern eingesetzt werden dürfen.

Sonnenschutz

Nicht nur am Meer, auch in den Bergen ist die UV-Strahlung extrem und man holt sich schnell einen Sonnenbrand. Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 LSF gehört darum in jede Reiseapotheke. 

Für kleine Kinder und sehr hellhäutige und empfindliche Personen sollte ein UV-Blocker (LSF 60) mit an Bord sein. 

Eyesafe für Gesicht und Augen

Schwimmen: Wasser- und Sandbriebfest

Nach zu viel Sonne linderm kühlende Gels die Hautreizung. 

Produkte mit Hydrocortison oder Dimetinden sind hier eine gute Wahl. 

Unabhängig davon gilt: Bei Sonnenbrand keine Sonnenexposition mehr – auch nicht mit hohem Lichtschutzfaktor. 

Sonnenallergie

Mit der umgangssprachlichen Bezeichnung „Sonnenaller­gie“ ist eine Lichtdermatose gemeint, die wohl vorwiegend durch den UV­A­-Anteil der Sonnenstrahlung ausgelöst wird. Diese Hautreaktion tritt typischerweise zu Beginn der Sonnensaison oder zu Beginn des Urlaubs auf, wenn die Sonne bei den ersten Sonnenbädern auf sonnenentwöhnte Haut trifft. 

Wenige Stunden bis Tage nach dem Aufenthalt in der Sonne kommt es zu stark juckenden Hautausschlägen oder schmerzhaften Bläschen. Die Hautausschläge treten bei Erwachsenen besonders oft am Dekolleté́ sowie an Schultern, Armen und Handrücken auf, bei Kindern auch im Gesicht. Eine Linderung tritt meist erst nach einigen Tagen Sonnenabstinenz auf.

Fettfreie Sonnenschutzmittel

Wunddesinfektionsmittel und Verband

Bei einer Schnitt- oder Schürfwunde oder einer anderen offenen Verletzung besteht die Gefahr einer Infektion. Insbesondere wenn Dreck hineingekommen ist, sollte man die Wunde desinfizieren. Aufgesprühtes Octinospept® brennt im Gegensatz zu Alkohol nicht.

Für Verbandsmaterial liefert der Erste Hilfe Kasten aus dem Auto gute Anhaltspunkte. Eine Schere zum Zurechtschneiden, sollte ebenfalls in die Reiseapotheke. 

Auch Pflaster können dann auf die richtige Größe zugeschnitten werden.

Blasenpflaster ideal für alle Wunden

Allgemein feucht: Ratioline protect Gelpflaster, Hansaplast Schnelle Heilung

Strips bei Platzwunden, ab 1 cm dann doch nähen lassen

Dauermedikamente: für drei Tage ins Handgepäck

Dauermedikamente gehören bei Fernreisen in einer Menge die für mindestens drei Tage reicht, in das Handgepäck. 

Insulin

Für den Transport von Insulin oder anderen wärme­empfindlichen Arzneimitteln gibt es spezielle Kühltaschen in der Apotheke. Bei Flugreisen gehört Insulin in das Handgepäck und nicht in den Koffer. Im Frachtraum eines Flugzeuges kann es frieren, was das Insulin zerstören würde. Aber Vorsicht: Coolpads für die Kühlung des Insulins enthalten Flüssigkeit. Abklären, ob es Probleme bei der Sicherheitskontrolle gibt und ob ggf. ein ärztliches Schreiben mitgeführt werden sollte.

Betäubungsmittel

Mitnahme starker Schmerzmitteln, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, sollte sich der Patient unbedingt vom verschreibenden Arzt eine mehrsprachige Bescheinigung ausstellen lassen, welche Angaben zu Einzel-­ und Tagesdosierungen, Wirkstoffbezeichnung und Dauer der Reise enthält. Diese Bescheinigung ist ebenfalls durch die zuständige oberste Landesgesundheitsbehörde oder eine von ihr beauftragte Stelle zu beglaubigen und bei der Reise mitzuführen. Die Formulare können Patienten von der Homepage des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ausdrucken. 

Im außereuropäischen Ausland bestehen oft besondere Ein­fuhrbedingungen für Arzneimittel, ganz besonders für Betäubungsmittel. Genauere Informationen findet man bei der Botschaft des entsprechenden Reiselandes. 

„Die Pille“

Bei der Reiseberatung von Kundinnen, die mit der „Pille“ verhüten, sollte bei einem Reiseland mit Zeitverschiebung ein Hinweis zur Einnahme erfolgen. Wenn die „Pille“ im Urlaubsland nach deutscher Zeit eingenommen werden möchte, ist bei der Einnahme nichts besonderes zu beachten. 

Sollte es allerdings zu einer zeitlichen Veränderung bei der Einnahme kommen, ist besonders bei reinen Gestagen-Präparaten (Minipille, z.B. Microlut®) auf das nur sehr kleine Zeitfenster hinzuweisen: 

  • Die Mini­pille hat ein Zeitfenster von nur 3 Stunden! 
  • Die kombinierten Mikropillen (z.B. Valette®, Maxim®, Belara®) und Minipillen mit dem Gestagen Desogestrel haben ein Zeitfenster von 12 Stunden. 

reiseapotheke.de

Ja

  1. Canesten extra Creme 20g bei Pilzinfektionen der Haut,
  2. Compeed Herpesbläschen Patch 15 St. zur Linderung von Beschwerden bei Lippenherpes,
  3. Elotrans Pulver 10 St. zur Rehydratation und Elektrolytsubstitution bei Durchfallerkrankungen,
  4. Iberogast Tropfen 20ml gegen Magen- und Darmbeschwerden,
  5. Fenistil Gel 20g gegen allergische Hautreaktionen,
  6. Hydrocort 0,5% (Kinder 0,25%) Creme 15g gegen Allergien und entzündliche Hautreaktionen,
  7. Paracetamol ratiopharm Tabletten 20 St. gegen Fieber und Schmerzen,
  8. Nasenspray 10ml gegen “verstopfte” Nasen,
  9. Dermaplast Erste Hilfe Tasche klein 
  10. Fieberthermometer aponorm easy 1 St.,
  11. Rettungsdecke 1 St.
  12. Vomex A Dragees 20 St. gegen Übelkeit und Erbrechen,

Nein

  1. Imodium akut lingual 12 St. gegen Durchfall,
  2. Betaisodona Lösung 30ml für die Wundbehandlung und bei entzündlichen Hauterkrankungen,
  3. Laxoberal Tropfen 15ml gegen Verstopfung → Trinken, Bewegen, richtig Ernähren
  4. Buscopan plus Tabletten 20 St. gegen krampfartige Schmerzen des Magen- und Darmtraktes,
  5. Cetirizin Hexal Tabletten 7 St. gegen allergische Reaktionen,
  6. Dorithricin Halstabletten 20 St. gegen Halsschmerzen, → Isla-Moos
  7. Boxagrippal 200mg/30mg Filmtabletten 10 St. zur Behandlung von Erkältungskrankheiten (als Nachfolger von CeteGrippal),
  8. Hustenstiller ratiopharm Kapseln 10 St. gegen Reizhusten,
  9. Mucosolvan Retardkapseln 10 St. zum Husten lösen,
  10. Tispol IBU DD Tabletten 10 St. gegen Zahnschmerzen, → normales Ibuprofen
  11. Voltaren Schmerzgel 60g,
  12. Cavit zur notfallbedingten Füllung von Zähnen, mit Spiegel und Spatel

Fehlt

  1. Sonnenschutz

Sonstiges

  • Schere, zur Not die Nagelschere
  • Pinzette für Splitter z.B.
  • Zeckenpinzette/zange fein, nicht drehen
  • Rettungsdecke
  • Evtl. Zahnrettungsbox SOS Zahnbox

Zusammenfassung: 

  • Wundversorgung feucht, nicht nur Blasenpflaster
  • Durchfall: Imodium hat ausgedient
  • Chekliste zum download ab nächster Woche haraldschmidt.online
  • Vorbeugen, am besten garnicht erst zu den 20% gehören die im Urlaub krank werden
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