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Gutartige Prostatavergrößerung – minimal-invasive Verfahren

Der generelle Anspruch des Patienten an medizinische Eingriffe ist ein möglichst gutes Behandlungsergebnis mit möglichst geringem Aufwand. Daher nimmt die Nachfrage nach alternativen Verfahren zur klassischen Prostataoperation zu. Hier ein Überblick über die minimal-invasiven Therapien. Minimal-invasive Behandlungsverfahren können in der Arztpraxis oder als ambulanter Eingriff im Krankenhaus durchgeführt werden. Um das richtige Verfahren auswählen zu können […]

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Der generelle Anspruch des Patienten an medizinische Eingriffe ist ein möglichst gutes Behandlungsergebnis mit möglichst geringem Aufwand. Daher nimmt die Nachfrage nach alternativen Verfahren zur klassischen Prostataoperation zu. Hier ein Überblick über die minimal-invasiven Therapien.

Minimal-invasive Behandlungsverfahren können in der Arztpraxis oder als ambulanter Eingriff im Krankenhaus durchgeführt werden. Um das richtige Verfahren auswählen zu können richtet sich der behandelnde Arzt nach der Größe der Prostata, dem allgemeinen Gesundheitszustand und den persönlichen Wünschen und Vorstellungen.

Es gibt viele verschiedene minimal-invasive Prozeduren zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung. Das Prinzip ist in der Regel sekundär-ablativ. Das bedeutet, dass das Gewebe wird nicht direkt entfernt, sondern durch Energie zerstört und damit geschrumpft wird.

Die Verfahren umfassen beispielsweise einen prostatischen Stent, die Behandlung mit hochintensivem fokussiertem Ultraschall (HIFU), die interstielle Laserkoagulation  (ILC), eine Mikrowellenbehandlung mit Hitze (TUMT), die transurethrale Nadelablation (TUNA) und ein mechanisches Verfahren, das sogenannte UroLift.

Ziel all dieser Verfahren ist die Linderung der Symptome, die durch die Einengung der Harnröhre durch die Prostata hervorgerufen werden, beispielsweise ein abgeschwächter Harnstrahl mit unvollständiger Blasenentleerung und Folgeerscheinungen wie Infektionen, Blutungen und Blasensteine.

Prostatischer Stent

Bei diesem Verfahren hält ein Röhrchen die Prostata offen. Das Vorgehen hat sich nicht etabliert, da es häufig zu Irritationen, Verkrustungen und Lageveränderungen gekommen ist. Daher wird es nur für Hochrisiko-Patienten in Erwägung gezogen, wenn eine medikamentöse Therapie nicht möglich und der Allgemeinzustand für eine Operation zu schlecht ist, der Patient jedoch keinen Dauerkatheter wünscht.

Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU)

Hierbei wird über eine Ultraschallsonde vom After her Hitze in die Prostata eingebracht. Dies führt zu einem Gewebeuntergang und damit zum Schrumpfen der Prostata. In Deutschland wird dieses Verfahren auch zur Behandlung bösartiger Prostataveränderungen (Prostatakarzinom) eingesetzt.

Interstitielle Laser Coagulation (ILC)

Dieses Verfahren benutzt Laser-Energie um das Prostatagewebe zu zerstören. Hierbei sticht der Operateur die Lasersonde unter endoskopischer Kontrolle in die Prostata an mehreren Stellen ein.

Transurethrale Elektrovaporisation der Prostata (TUVP)

Bei diesem Vorgehen wird das Prostatagewebe von der Harnröhre aus mit einer Elektrode flächig verschmort (vaporisiert). Dabei wird durch den elektrischen Strom das Gewebe zerstört und Blutgefäße zugeschweißt. Es ist eine Narkose und in der Regel auch eine Übernachtung im Krankenhaus notwendig.

Transurethrale Mikrowellen-Thermotherapie (TUMT)

Auch hier basiert das Behandlungsprinzip auf der Einbringung von Hitze in die Prostata. Über in einen Katheter eingebaute Mikrowellenantennen können Temperaturen von 55°C in ausgewählten Zonen der Prostata erreicht werden. Durch technische Weiterentwicklungen erfährt dieses Verfahren zunehmende Verbreitung.

Transurethrale Nadel-Ablation (TUNA)

Prinzip hier ist eine Abtragung durch Erhitzen des Gewebes mit Radiofrequenzwellen (Hochfrequenzwellen) über Nadelelektroden, die unter Sicht in verschiedene Bezirke der Prostata eingebracht werden.

UroLift

Das UroLift-System ist eine rein mechanische Methode, bei der das vergrößerte Prostatagewebe mit einem federartigen Mechanismus angehoben und gehalten wird, damit es die Harnröhre nicht mehr blockiert. Das Prostatagewebe wird in diesem Fall also weder erhitzt noch entfernt.

Die minimal invasiven Verfahren kommen in Studien noch nicht ganz an die Ergebisse der klassischen Operationen heran. Jedoch benötigen sie seltener eine Narkose und haben weniger Nebenwirkungen. Aber auch nach minimal-invasiven Verfahren können Potenzstörungen, Harnwegsinfektionen, Blut im Urin oder eine Reizblase auftreten. Insbesondere ist das Risiko der Notwendigkeit eines Zweiteingriffes bei diesen Verfahren erhöht.

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